Montag, 6. September 2004

dauernd im Nassem

Jetzt ist aber wirklich viel Zeit vergangen, aber leider ist dafuer nicht alzuviel passiert. Ein nettes gespraech an der Bar faellt mir gerade ein als es darum ging ob die Bedienung und ich heiraten sollten. Als ich meinte dass ich jeden Abend betrunken bin und wenn ich nachhause komme meine Frau verpruegele, guckt sie erst entsetzt und dann fragt sie wie sehr... ich sage: naja nicht zuuu sehr, nur son bisschen rum klatschen... da meint sie, dass das in Ordnung ginge und der Hochzeit nicht im Wege stehen sollte...ziemlich jeck! So richtig toll ist, wenn ich am Strassenrand stehe (5. Aug) und es halten Autos an um ein Schwaetzchen zu halten...aber helfen wollen sie nicht! (keine Zeit fuer Starthilfe?!?!) Im Moment bin ich in Kigali und stelle fest, dass Ruanda ein ziemlich teueres Pflaster ist. Aber man kann nicht immer Pech haben und so habe ich Alberto kennengelernt der sich gut auskennt und mir vieles erspaart. Es regnet jeden Tag und es macht keinen Spass rum zu fahren. Also werde ich dieses Land bald wieder verlassen... hmmm... Ruanda ist ein Land dass ziemlich an Aethiopien errinnert, nur nicht so drastisch. Gestern hatte ein kleiner Schock der mir ziemlich nahe ging aber das koennt ihr ja lesen (6. Sep)
Das wars erst mal...

Bald kaempfe ich mich um den Serengeti herum und ich denke dass Aruscha die naechste Mail-Moeglichkeit sein wird.

Stay tuned
Mike

2. August 2004 Kampala
Jetzt komme ich doch noch dazu den Hondahaendler auszuchecken. Es ist so dass die Jungs genauson Kenn haben wie Schmitz-Backes auf der Strasse. Nach der Antwort dass sie in einer Woche wissen wie lange es dauert das Teil zu bestellen, verlasse ich den Laden. Auto- und Motorrad laeden gibts zu hauft, doch keiner kann mir helfen. Sie versprechen jedoch anzurufen sobald sie was wissen... (oder was geklaut haben) Am Abend gehe ich mit ein Paar Leute zu einem Jam-Session dass richtig geil ist. Es spielen und singen Kuenstler fuer lau in einem Theatergebaeude. Alle tanzen und flippen absolut aus in einer relativ kleinem Raum. Aber die Soundanlage ist prima. Ugandische Musik hat was fuer sich. 3. August 2004 Kampala
Reglersuche Teil 2. In einer Stadtteil namens Indeeba gibt es eine Mopedwerkstadt neben dem naechsten. Mason, mit seiner BMW, hatte massive Probleme (seine Gabel ist einfach weggeknickt bei 60km/h) und so verbrachten wir den Tag mit Basteln und Teilesuchen. es gibt Regler ohne Ende... zwar nicht original und nicht neu, doch brauchbar und schweineteuer. Paul, der Chefbastler, verspricht fuer den abend einin Preiswerten Regler und eine neue Batterie4. August 2004 Kisoro
Mit meinem Regler, der zwar nicht genau wie das Originale war, aber sehr aehnlich, mach ich mich auf dem Weg nach Kisoro mit dem Bus. Am Busbahnhof sagt man mir dass es keinen Direktbus gibt, also buche ich bis Kabale. 30s nachm Bezahlen kommt ein Busfahrer nach Kisoro...schiesse, wieder abgezockt! Mit 2 Stunden Verspaetung gehts los. Weil es schon spaet ist in Kabale, bekomme ich nur mit Mueh und Not ein Matatu nach Kisoro (der Fahrer wohnte gott sei dank da!)

5. August 2004 Mbarara
Am Vormittag bastele ich mit Otombe (ein Ugandischer Overlander Fahrer) an meiner AT rum. Der gekaufter Regler macht nur 4,5V... Ich klemme den alten Regler wieder an und verzichte auf eine der drei Phasen. So gehts von 6-18V bei voller Drehzahlbereich. Weils noch frueh ist, entscheide ich mich fuer Kampala um Teile von Aussen zu bestellen. Dummerweise scheint die Benzinpumpe mit dieser Loesung nicht gluecklich zu sein... so bleib ich mehrmals stehen und warte auf Starthilfe (280Kg schieben ist nicht sehr lustig). In Mbarara habe ich die Faxen dicke und uebernachte dort. Im Hotel wieder einer dieser Gespraeche ueber "warum gehts nicht vorwaerts in Uganda" bis spaet in die Nacht 6. August 2004 Kampala
Wieder brauche ich den ganzen Tag fuer 250Km und komme Abends im "Backpackers" an.

7. August 2004 Kampala
Keine Mails bekomme ich bzgl. der Anfrage vom Regler (Kosten und Versand). Am spaeten Nachmittag sehe ich mir ein Rugbyspiel an mit Volker, Manu & Tim 8. August 2004 Kampala
Naja, am Sonntag erwarte ich keine Mails... wieder nichts. Waesche ist angesagt. Am Nachmitag gehe ich mit Erinah ins Kino (Lady Killers) und Schwupi... war der Abend rum

9. August 2004 Kampala
Wenn bis heut Abend keine Meldung wegen dem Regler kommt, suche ich andere Wege... Manu, Volker, Tim und ich kochen Spagetti, was so lecker schmeckt dass wir Bauchschmerzen bekommen und kurz vorm platzen waren. Spaeter geht eine ganze Busladung (Mzungu Express) zum Jam-Session, was wieder mal scharf war...und wieder hundert Leute kennengelernt

10. August 2004 Kampala
Ich ziehe mein Neopren an und surfe im Netz rum nach weltweite Hondahaendler... mal sehen wo ich diesen verdammten Regler her kriege.

11. bis 13. August 2004 Kampala
ich weis nicht mehr was da war... hab ich nicht aufgeschrieben... nichts tolles

14. August bis 3. September 2004 Kampala
Krankheitsbedingt gehe ich eine Symbiose mit einer roten Couch ein, in der ich 8 Tage liege und mich kaum bewege. Fuer Nachts nahm ich ein Zimmer weil ich nicht mehr im Zelt rumklettern kann

Krankheitsbeschreibung:
Also, mitte Mai (als ich in Deutschland war) bekam ich ein Pickel am rechten Oberschenkel den ich mal eben ausdruecken wollte. 2 Stunden spaeter schwillt mir der ganze Oberschenkel an, so dass ich nicht mehr gehen konnte. In der Oeffnung war etwas schwarzes zu sehen dass ich mit einem Messer rauspopeln wollte und ausserdem einen Abfluss fuer die Fluessigkeit schaffen wollte. was immer es war, ich habs nicht mehr gesehen und ein paar Tage spaeter ist alles wieder gut. Ein paar Wochen spaeter, bekomme ich wieder eine Schwellung (am Hintern...schmerzhaft!). Nach der gleichen Behandlung war wieder alles gut. Wieder ein paar Wochen spaeter schwoll mein Schienbein an und ich konnte wieder nicht gehen. Diesesmal gings am linken Ellebogen los, nur dass mein ganzer Arm angeschwollen ist bis zu den Fingerknoechel. An den Gelenken spiele ich nicht rum... also ab zum Doc. Mittlerweile hab ich 4 verschiedene Anitibiotika-Sorten durch und der 5. Versuch mit einer Antibiotika-Penisszilin-Mischung half nach 4 Tagen. Was immer in mein Blut rumschwirrt ist jetzt hoffentlich tot!

Backpackers:
Nachm Aufstehen trifft man sich beim Fruehstueck und quatscht ueber den gestrigen Abend/Nacht und die Plaene fuer heute. Gegen 10:30 kommen die Affen die gerne das Fruehstueck klauen wollen und ziemlich agressiv den Maedels gegenueber werden...Hilfesuchend verstecken die sich dann hinter den Jungs, eine lustige Angelegenheit. Danach gehts in die Stadt einkaufen, Bank, Buecherei, was auch immer, oder man trifft sich wieder gegenueber der Strasse bei Rolleggs und Bier. es hat sich eine feste Clique gebildet mit Dauergaesten: Tim, Dennis, Robbi und mich. Wir kochen viel und laden die Maedels ein so ziemlich jeden Tag und es wird immer lustig! Es kommen und gehen viele Leute und man hoert immer die gleichen Geschichten die wir versuchen jedesmal anders zu kommentieren. Nachts ziehen wir durch die Kneipen und es wird meistens 6:00 bis wir "nachhause" kommen. 2 mal am Tag ist Stromausfall.

Regler:
Als ich am 6. Aug. in Kampala ankam, nahm ich eine Woche um ein Regler aus Kampala zu bekommen. Dann aus Dubai oder Suedafrika...nichts. Meine Mails nach Deutschland wurden danach fuer 10 Tage nicht beantwortet weil jeder irgendwie in Urlaub war. Spaeter hoere ich dass das Ding im Flieger ist und 3 Tage spaeter ruft mich einer (Steve) vom DHL an, dass mein Regler in Entebbe beim Zoll liegt. Er fragt ob ich den Zoll regeln wollte. Mit meinem Arm bitte ich sie um Erledigung. Nach 2 Tagen rufe ich an um den Stand der Dinge zu erfahren... 3 Werkstagen sagen die mir. Nach 6 Tagen (Donnerstag bis Dienstag) erklaert man mir dass ich ein Brief aufsetzen soll der sagt dass ich ein Mzungu bin und keine Steuernummer habe. Ich frage wann sie (Maria) gedachte mir das mitzuteilen... sie sagt: "ich war gerade dabei dich anzurufen"...is Klar! Am naechsten Tag fuhr ich nach Entebbe und brauchte "nur" 5 Stunden bis ich das Gelaende mit Regler verlassen konnte. Das Zollamt ist ein Raum mit ca. 20 Mitarbeiter wovon 3 arbeiten. Sie tragen Zahlen von einem Blatt zum Naechsten ein und gucken dabei ziemlich ratlos. Draussen am Fenster stehen ca. 50 Leute rum und warten bis sie dran sind. 4. September 2004 Kabale
On the road again. Im schoensten Sonnenschein fahre ich los von Kampala mit lauem Gefuehl im Magen. Es stand fuer mich mit 52% zu fahren und 48% in Kampala zu bleiben (wohnen). In Gedanken versunken bekomme ich meinen 3. Platten 3Km vor Kabale. Wie es sich gehoert, faengt es an zu schuetten wie verueckt fuer die naechsten 3 Stunden. Waaehrend eine Ziege Unterschlupf unter meine AT findet, stehe ich im Regen wie ein nasser Sack. Ein Autofahrer haellt mitleidig an und bringt mein Hinterrad zur naechsten Werkstatt. Als es aufhoert zu regnen, kommt er wieder und gibt mir 2Kg Banannen die ich zitternd aufmuemmele...brrr. Weil ich alles abbauen musste ist so ziemlich alles nass geworden und ich verbringe die naechste Stunde unter einer heissen Dusche in Kabale. Tja, mit Kisoro wirds heute nichts.5. September 2004 Gisenyi
Um 9:00 kommt die Sonne raus und ich haenge meine Sachen zum trocknen auf. Um 11:00 bin ich auf der Strasse nach Rwanda ueber Katuna. Es ist herrlich wieder "rechts" zu fahren durch eine Landschaft die den franzoesischen Alpen nahe kommt... nur waermer. Die Leute winken einem zu und ich komme mir vor wie ein Rock-Star. Eigentlich wollte ich rechts ab in Byumba aber.. schwupdiwup... fahre ich durch Kigali rechts richtung Ruhengeri. Von da an , sah ich nur noch Menschen, Menschen, Menschen. Spaeter erfahre ich dass Rwanda die hoechste Bevoelkerungsdichte hat von Afrika. Ich glaube nicht dass es jemand gab der sich nicht nach mir umgedreht hat... alt, jung, mann, frau,,,unheimlich! Zwischen Ruhengeri und Gisenyi regnets wieder und nachm Zwischenstopp in einem der Hotels, lerne ich Alberto kennen. Es gibt kein Campingplatz und kein Zimmer unter 8000,-RFr. Doch ich komme unter in einem 4-Bett-Zimmer (alleine) fuer 1500 in einer Kirche dank Alberto (600,- RFr = $1). Gisenyi ist eine ruhige Stadt fuer reiche Rwandas und ich werde kaum belaestigt. Der See ist Lake Bunyoni sehr aehnlich. 6. September 2004 Gisenyi
Nachm Fruehstueck mit Alberto laufe ich ueber die Grenze nach Goma um die zerstoerte Stadt zu sehen. $30 latze ich fuers Visa und waehrend der naechsten 4 Stunden werde ich mit "Mzungu" und "give me 1 Dollar" bequatscht. Es ist beeinddruckend zu sehen wie die Lawamassen quer durch die Stadt geflossen sind und alles weggerissen hat vor 2 Jahren. Am Nachmittag bahnt sich wieder Regen an und ich warte bis das Schlimmste vorbei ist an der Rwandische Grenze.
Ein Matatu bietet sich mir an und wir fahren los bis Gisenyi. Wie immer, rasen diese Idioten durchs Gelaende und ein Maedchen wird seitlich angefahren... oh mann!
Ich habe also eine 10-Jaehrige aufm Arm und ihr Blut laeuft mir die Arme runter und 2 hysterische Amerikanerinnen schreien dauernd "oh my god". "Would you please shut the fuck up" schnautze ich sie an und Ruhe kehrt ein. Das Maedel wacht mittlereweile auf und sie scheint keine Brueche zu haben und ich glaube alles wird gut! Der Beifahrer sagt er kuemmert sich und ich steige aus nachdem ich meinen Einkauf, der quer durchn Bus gerollt ist, eingesammelt habe...puhh!
Am abend fahren wir mit Albertos Allrad am See entlang und bestellen Fisch in einem Idyllisch-gelegenem Restaurant. Irgendwie gibts immer was zu erzaehlen und der Abend wird kurzweilig.

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