Hallo zusammen,
nu ist es soweit. morgen frueh werden wir aegypten verlassen und ich nutze den letzten abend in assuan um ein paar worte ueber dieses land und die leute zu verlieren.
ich habe mir lange zeit gedanken gemacht wie ich am besten die leute hier beschreibe und es faellt gar nicht leicht.
zunaechst einmal muss man sich in deren lage versetzen: mit einem monatlichen einkommen von durchschnittlich 800 aegyptische pfund (ca. 100 eur) wenn sie ueberhaupt einen job haben, kommen leute hier an, die ...fuer sie... unvorstellbar viel geld haben...
es spricht sich schnell um wenn einer fuern dienstleistung oder ware das 10-20fache bekommt. schwarze schafe gibts natuerlich auch hier die schne! ller an "reichtum" durch abzocke kommen. also versucht es doch jeder... ist doch klar! hinzu kommt, dass sie neugierig sind und gerne ihre englisch- oder deutschkenntnisse aufbessern wollen oder ueberhaupt mal mit jemandem sprechen der schon mal weiter als 100 km gekommen ist.
trotzdem werden auslaender zuvorkommend behandelt und immer zu einem schai (tee) eingeladen. wie wuerdest du reagieren wenns umgekehrt waere? dazu faellt mir ein als ich in luxor ins internetcafe ging und die frau sagte "10 pounds for one hour" . sagte ich es waere zu teuer und wollte nur 5 geben. sie willigt ein und ich sitze und warte dass eine kiste frei wird. sofort werde ich von einem archaeologiestudent zugetextet weil er gerne deutsch versuchen wollte. im laufe des gespraechs will die frau wissen was ich ueber aegypten und die aegypter denke. da sagte ich dass mir die abzocke in den tourizentren aufm keks gehen und nannte als beispiel ihre 10 pfund forderung. sie wird darauf u! nheimlich verlegen, entschuldigt sich und bietet mir was zum trinken a n. ins internet konnte ich dann ebenfalls ohne bezahlung. ich gab ihr ihre abgemachte 5 pfund und wir sind gut gelaunt ausainander gegangen... so funktionierts hier, du hilfst mir und ich helfe dir.
wie im diary schon geschrieben, kommen schon mal kinder an die betteln, aber die lassen meistens schnell los. einmal hatten wir einen der nicht weggehen wollte, sondern er folgte uns durch die ganze stadt. vor einem laden standen wir und versuchten dem kleinen beizubringen dass er sich verziehen sollte. als der ladenbesitzer das spitz bekam, kam er raus und stauchte den jungen derart (ich meine koerperlich) zusammen dass er gehen musste. der ladenbesitzer entschuldigte sich bei uns und wir waren ziemlich verdutzt.
mit steigendem einkommen, aendert sich auch die einstellung der leute... wie soll es auch anders sein... unsere freunde ehab, sherif und wael waren keineswegs laestig oder aufdringlich. die wollten nur eine schoene zeit haben und dab! ei high werden. die besser gestellten interessieren sich nicht die bohne fuer auslaender. das gleiche gilt uebrigens fuer die religion.
in eine gegend der nicht vom touris verseucht war, faehrt joa rechts ran um bannanen zu kaufen. in der zeit stelle ich meine kette was strammer. aus respektvollen abstand fragt mich einer ob ich meine haende in seinem haus waschen wollte. ich willige ein und werde der familie vorgestellt. seine frau und seine mutter sitzen in einem raum auf dem boden und machen das essen auf einem riesigen schuessel. ueberall springen kinder herum und bei einem tee erzaehlt er von seinem job im supermarkt und seinem verdienst von 200pfund/monat! alles in allem war es sehr nett und die kids fuhren total auf die fotos ab die wir von ihnen gemacht hatten.
vom feilchen habe ich hier in aegypten nicht viel gemerkt. in den tourizentren gibts zwei preise(abzocke und real) und ueberall sonst nur ein preis. mit den taxifahrern ge! hts ganz gut.
was die sicherheit in diesem land betrifft, kann ich nur sagen: uns ist nichts gestohlen worden oder auch nur den ansatz war zu erkennen. heute jedoch hatte ich den ersten schaden festellen koennen. meine sitzbank hat viele kleine loecher bekommen und es sieht nicht nach katze oder vogel aus... nee, es sieht aus als wenn jemand aus langeweile beim gespraech mit einem nagel rumgestochert hat.
jeder sagt dass es hier super sicher waere, aber keiner sagt warum UEBERALL bewaffnete polizisten rum stehen... hhae?
die leute im norden wissen nicht allzuviel ueber unruhen und die jungs im sueden sagen dass alle einig sind dass die touristen geschont werden muessten. sie kloppen sich deshalb in orten wie asyut und qena (deswegen auch der personenschutz). unsere theorie ist, dass die polizei hier ist damit sich die touris sicher fuehlen. einen wirklichen schutz gegen terror gibts nicht.
zum land selbst...hmmm... ziemlich staubig, wu! erde ich sagen. die wueste ist natuerlich klasse, aber ich denke dass das fuer die gesamte sahara gilt. die staedte sind drecksloecher weil es niemand kuemmert ob muell rum liegt oder nicht und jeder entledigt sich seinen muell ueberall hin. in den tourizentren gibts auch muelltonnen und muellabfuhr... man will die devisen nicht abschrecken. es scheint kein fahrzeug hier zu geben der einen intakten ventilschaftsdichtung hat. sie qualmen alle unertraeglich, und so entsteht der smog... ueberall in den staedten.
die archaeologischen highlights sind natuerlich unuebertroffen und ich denke dass JEDER sie einmal gesehen haben sollte.
an den tauchzentren hurgada und sharm el sheik waren wir nicht aber gehoert haben wir dass die ortschaften nicht so prikenld sind aber dafuer die korallen, die fische und die straende.
so... das wars zum aegypten. mal sehen was sudan hergibt...
die naechste mail wird wahrscheinlich aus khartoum kommen und wird eine weile dauern.
bis dahin
salama
mit meiner diary bin ich glaub ich nicht so sehr im rueckstand...
27. feb 2004 Luxor
dieser tag war grauenvoll! den ganzen tag sind wir im club med fuer 37 pfund mind. verzehr am 5 sternen pool rumgelegen und bei 32 grad nur gelesen und geschwommen... was ein grauen. in koeln waren es, glaub ich unter null oder? abends lernen wir markus und sarah kennen, die mit ihren fahrraeder nach tibet fahren wollen. beim bier im "the kings head" erzaehlen sie dass sie schon 4 monate unterwegs sind und einen kleinen abstecher nach luxor machen... respekt!28. Feb 2004 Assuan
morgens machen wir uns af dem weg nach assuan. an der ersten strassensperre erklaert man uns dass wir nur im konvoi fahren duerfen und der naechste in drei stunden geht.
wir jammern rum dass! wir die faehre in assuan kriegen muessen und nach zehn minuten lassen sie uns vorbei... yippieh! das hotel keylan wurde uns empfohlen und der lonley planet sagt auch was positives. aber dass das hotel schwer zu finden ist hat keiner gesagt... eine stunde fuhren wir rum. inzwischen zickt joas moped wieder rum, aber ende gut, alles gut. das hotel ist prima. abends stelle ich mein moped in der naehe des bahnhofs ab und wir sitzen am marktplatz nur so da und bestaunen die anmach versuche der einheimischen sobald eine europaeische frau auftaucht (ach uebrigens, viele aeltere europaeerinnen mit juengeren aegypter haben wir bisher beobachten koennen). es tauchen einige polizisten auf und stellen fragen uebers moped. sherif (passender name fuern polizist) fordert mich auf zum wettrennen gegen seiner fz750. ich nahm an und wir fuhren mit blaulicht und sirene die uferstrasse runter mit 140km/h... das war geil!29. feb 2004 Assuan
joas karre zickt immer mehr rum und ! nachdem wir die temperatur kontrolliert haben fiel auf, dass der lueft er nicht funktionierte... sicherung gewechselt und alles klar! das kommt davon wenn man nur bordcomputer hat und mit ohrenstoepsel faehrt. spaeter kauften wir die tickets fuer die faehre nach wadi halfa mit einem leichten schock... mein teures sudanvisa hatte den falschen datum. also ab zur botschaft und eine verlaengerung geholt. das war ziemlich problemlos und kostete nichts! mit einer feluke segelten wir zum botanischen garten... naja, der garten... hmm... aber das segeln war cool.
nu ist es soweit. morgen frueh werden wir aegypten verlassen und ich nutze den letzten abend in assuan um ein paar worte ueber dieses land und die leute zu verlieren.
ich habe mir lange zeit gedanken gemacht wie ich am besten die leute hier beschreibe und es faellt gar nicht leicht.
zunaechst einmal muss man sich in deren lage versetzen: mit einem monatlichen einkommen von durchschnittlich 800 aegyptische pfund (ca. 100 eur) wenn sie ueberhaupt einen job haben, kommen leute hier an, die ...fuer sie... unvorstellbar viel geld haben...
es spricht sich schnell um wenn einer fuern dienstleistung oder ware das 10-20fache bekommt. schwarze schafe gibts natuerlich auch hier die schne! ller an "reichtum" durch abzocke kommen. also versucht es doch jeder... ist doch klar! hinzu kommt, dass sie neugierig sind und gerne ihre englisch- oder deutschkenntnisse aufbessern wollen oder ueberhaupt mal mit jemandem sprechen der schon mal weiter als 100 km gekommen ist.
trotzdem werden auslaender zuvorkommend behandelt und immer zu einem schai (tee) eingeladen. wie wuerdest du reagieren wenns umgekehrt waere? dazu faellt mir ein als ich in luxor ins internetcafe ging und die frau sagte "10 pounds for one hour" . sagte ich es waere zu teuer und wollte nur 5 geben. sie willigt ein und ich sitze und warte dass eine kiste frei wird. sofort werde ich von einem archaeologiestudent zugetextet weil er gerne deutsch versuchen wollte. im laufe des gespraechs will die frau wissen was ich ueber aegypten und die aegypter denke. da sagte ich dass mir die abzocke in den tourizentren aufm keks gehen und nannte als beispiel ihre 10 pfund forderung. sie wird darauf u! nheimlich verlegen, entschuldigt sich und bietet mir was zum trinken a n. ins internet konnte ich dann ebenfalls ohne bezahlung. ich gab ihr ihre abgemachte 5 pfund und wir sind gut gelaunt ausainander gegangen... so funktionierts hier, du hilfst mir und ich helfe dir.
wie im diary schon geschrieben, kommen schon mal kinder an die betteln, aber die lassen meistens schnell los. einmal hatten wir einen der nicht weggehen wollte, sondern er folgte uns durch die ganze stadt. vor einem laden standen wir und versuchten dem kleinen beizubringen dass er sich verziehen sollte. als der ladenbesitzer das spitz bekam, kam er raus und stauchte den jungen derart (ich meine koerperlich) zusammen dass er gehen musste. der ladenbesitzer entschuldigte sich bei uns und wir waren ziemlich verdutzt.
mit steigendem einkommen, aendert sich auch die einstellung der leute... wie soll es auch anders sein... unsere freunde ehab, sherif und wael waren keineswegs laestig oder aufdringlich. die wollten nur eine schoene zeit haben und dab! ei high werden. die besser gestellten interessieren sich nicht die bohne fuer auslaender. das gleiche gilt uebrigens fuer die religion.
in eine gegend der nicht vom touris verseucht war, faehrt joa rechts ran um bannanen zu kaufen. in der zeit stelle ich meine kette was strammer. aus respektvollen abstand fragt mich einer ob ich meine haende in seinem haus waschen wollte. ich willige ein und werde der familie vorgestellt. seine frau und seine mutter sitzen in einem raum auf dem boden und machen das essen auf einem riesigen schuessel. ueberall springen kinder herum und bei einem tee erzaehlt er von seinem job im supermarkt und seinem verdienst von 200pfund/monat! alles in allem war es sehr nett und die kids fuhren total auf die fotos ab die wir von ihnen gemacht hatten.
vom feilchen habe ich hier in aegypten nicht viel gemerkt. in den tourizentren gibts zwei preise(abzocke und real) und ueberall sonst nur ein preis. mit den taxifahrern ge! hts ganz gut.
was die sicherheit in diesem land betrifft, kann ich nur sagen: uns ist nichts gestohlen worden oder auch nur den ansatz war zu erkennen. heute jedoch hatte ich den ersten schaden festellen koennen. meine sitzbank hat viele kleine loecher bekommen und es sieht nicht nach katze oder vogel aus... nee, es sieht aus als wenn jemand aus langeweile beim gespraech mit einem nagel rumgestochert hat.
jeder sagt dass es hier super sicher waere, aber keiner sagt warum UEBERALL bewaffnete polizisten rum stehen... hhae?
die leute im norden wissen nicht allzuviel ueber unruhen und die jungs im sueden sagen dass alle einig sind dass die touristen geschont werden muessten. sie kloppen sich deshalb in orten wie asyut und qena (deswegen auch der personenschutz). unsere theorie ist, dass die polizei hier ist damit sich die touris sicher fuehlen. einen wirklichen schutz gegen terror gibts nicht.
zum land selbst...hmmm... ziemlich staubig, wu! erde ich sagen. die wueste ist natuerlich klasse, aber ich denke dass das fuer die gesamte sahara gilt. die staedte sind drecksloecher weil es niemand kuemmert ob muell rum liegt oder nicht und jeder entledigt sich seinen muell ueberall hin. in den tourizentren gibts auch muelltonnen und muellabfuhr... man will die devisen nicht abschrecken. es scheint kein fahrzeug hier zu geben der einen intakten ventilschaftsdichtung hat. sie qualmen alle unertraeglich, und so entsteht der smog... ueberall in den staedten.
die archaeologischen highlights sind natuerlich unuebertroffen und ich denke dass JEDER sie einmal gesehen haben sollte.
an den tauchzentren hurgada und sharm el sheik waren wir nicht aber gehoert haben wir dass die ortschaften nicht so prikenld sind aber dafuer die korallen, die fische und die straende.
so... das wars zum aegypten. mal sehen was sudan hergibt...
die naechste mail wird wahrscheinlich aus khartoum kommen und wird eine weile dauern.
bis dahin
salama
mit meiner diary bin ich glaub ich nicht so sehr im rueckstand...
27. feb 2004 Luxor
dieser tag war grauenvoll! den ganzen tag sind wir im club med fuer 37 pfund mind. verzehr am 5 sternen pool rumgelegen und bei 32 grad nur gelesen und geschwommen... was ein grauen. in koeln waren es, glaub ich unter null oder? abends lernen wir markus und sarah kennen, die mit ihren fahrraeder nach tibet fahren wollen. beim bier im "the kings head" erzaehlen sie dass sie schon 4 monate unterwegs sind und einen kleinen abstecher nach luxor machen... respekt!28. Feb 2004 Assuan
morgens machen wir uns af dem weg nach assuan. an der ersten strassensperre erklaert man uns dass wir nur im konvoi fahren duerfen und der naechste in drei stunden geht.
wir jammern rum dass! wir die faehre in assuan kriegen muessen und nach zehn minuten lassen sie uns vorbei... yippieh! das hotel keylan wurde uns empfohlen und der lonley planet sagt auch was positives. aber dass das hotel schwer zu finden ist hat keiner gesagt... eine stunde fuhren wir rum. inzwischen zickt joas moped wieder rum, aber ende gut, alles gut. das hotel ist prima. abends stelle ich mein moped in der naehe des bahnhofs ab und wir sitzen am marktplatz nur so da und bestaunen die anmach versuche der einheimischen sobald eine europaeische frau auftaucht (ach uebrigens, viele aeltere europaeerinnen mit juengeren aegypter haben wir bisher beobachten koennen). es tauchen einige polizisten auf und stellen fragen uebers moped. sherif (passender name fuern polizist) fordert mich auf zum wettrennen gegen seiner fz750. ich nahm an und wir fuhren mit blaulicht und sirene die uferstrasse runter mit 140km/h... das war geil!29. feb 2004 Assuan
joas karre zickt immer mehr rum und ! nachdem wir die temperatur kontrolliert haben fiel auf, dass der lueft er nicht funktionierte... sicherung gewechselt und alles klar! das kommt davon wenn man nur bordcomputer hat und mit ohrenstoepsel faehrt. spaeter kauften wir die tickets fuer die faehre nach wadi halfa mit einem leichten schock... mein teures sudanvisa hatte den falschen datum. also ab zur botschaft und eine verlaengerung geholt. das war ziemlich problemlos und kostete nichts! mit einer feluke segelten wir zum botanischen garten... naja, der garten... hmm... aber das segeln war cool.
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