Mittwoch, 9. Juni 2004

wieder in Kenja

Jambo jambo sana,
es ist schon wieder eine weile her dass ich geschrieben habe. die meisten habe ich zwischendurch in meinem deutschlandurlaub treffen koennen und jetzt ist alles wieder auf der reihe. weil es relativ viel zu schreiben (und zu lesen) gibt, bleibe ich diesmal im deutschem...
vom letzten mail bis zum 24. mai ist nichts berauschendes passiert ausser dass ich nach deutschland gekommen bin fuer eine shopping tour und fuer ein kurzurlaub. hinterher habe ich meine AT wieder auf der strasse gebracht und wollte mich mit leuten treffen die nicht mehr da waren... tolle wurst! alle plaene uebern haufen
eine neue erfahrung fuer mich war eine geile trekking-tour. Eins ist sicher: es war nicht das letzte mal…
Lamu (ueber garisa) ist jetzt fuer eine zeit angesagt, dann die kueste runter bis zur grenze kenyas dann am masai mara vorbei (ein bisschen trekken) dann nach Uganda (trekken, rafting, gorillas,…).
bis bald

24. Mai 2004 Naivasha
Alles klar, meine AT laeuft und alle verabredungen sind geplatzt... also los. in ein paar tagen siehts besser aus.recht zuegig erreiche ich "Fishermans camp" in naivasha. ein guide namens marcus nimmt mich zum Kratersee fuer ein paar shilling und dort konnte ich meine beine vertreten. den abend habe ich vorm fernseher mit captain janeway verbracht weil ich so ziemlich alleine auf dem riesigen campingplatz war. hippos liefen nicht am platz rum und ich hatte keine lust mehr loszuziehen. 25. Mai 2004 Lake Bogoria
am morgen brachte mir die waeschefrau meine waesche zurueck und fragt wo ich meine verlobte gelassen haette, und meinte, wenn ich zurueck kaeme, haette sie eine fuer mich. alles was sie braucht ist eine wunschbeschreibung... hmm... heute habe ich keine zeit und jucke los richtung lake bogoria. an einem ort der als kreuzung haette gelten koennen, sagt mir ein einheimischer dass der weg zu schwer zu finden sei. also soll ich die teerstrasse weiter verfolgen.
fast am lake baringo gehts rechts ab nach lake bogoria. in einem kleinen dorf ist das tor zum park der, unverstaendlicherweise super teuer (1500ksh) eintrittsgelder nimmt. ich hatte das gefuehl dass eh keinschwein hier auftaucht und ein blick ins register zeigt vielleicht 2 besucher die woche. ich berappe die kohle und bekomme wildschweine, millionen flamingos und gysire zu sehen... ein schoener fleck. das gepriesene "fig tree camp" war kaum zu erreichen durch die baeche, steine oder teilweise gar kein weg. vom "camp" war nichts zu erkennen ausser eine feuerstelle und ein riesiger feigenbaum am ufer des sees. nachdem ich das zelt aufgebaut hatte und ruhe einkehrte, sehe ich schatten bewegen... mind. 150 paviane springen von ast zu ast oder laufen am boden herum. mir wirds mulmig weil im umkreis von 40km keiner ausser mir ist und zuende ein feuer. um 22 gehen die affen in die bubu und ich fange an zu beten dass alles noch heile ist am naechsten tag. 26. Mai 2004 Maralal
Glueck gehabt... die paviane haben keinen schaden angerichtet und ich verlasse den park auf der suedseite, der offroad-technisch recht anspruchsvoll war. mit kompass, GPS und auskuenfte habe ich den weg durchn bush nach nyahururu gefunden bis zu den thomsons falls. nebenan ist ein hotel mit campsite wo ich ein burger ass. eine ansaessige amerikanirin erzaehlt mir dass sie auf dem weg von maralal elefanten gesehen hatte. tja, es ist noch zeit... also los...
die piste war, im vergleich zu heut morgen, recht locker und bei 0 28.3564N; 36 38.9924E sehe ich meine erste elefantenherde. Eine kurze zeit spaeter noch eine, dann noch eine. Die meisten waren weiter weg, doch eine kleine “familie” war direct an der strasse… wow! Wahnsinn!Der mir empfohlene “safari camp hotel” in maralal war ein nobelschuppen der zwar nett, aber entschieden zu teuer war. Das zelt zu 500ksh war ziemlich happig, doch ich konnte ein heisses bad nehmen und die essenspreise waren moderat. An der bar lerne ich 4 amerikanische army-engineers kennen mit fantastischen geschichten aus der ganzen welt. Irgendwann fand ich lallend das zelt und die welt drehte sich nur um mich… 27. Mai 2004 Nairobi
fuer um 5 uhr hatte ich den wecker gestellt weil es hiess dass wilde tiere direct am hotel wasser trinken kommen bei sonnenaufgang. Als ich da mit den anderen jungs rumstehe, sagt der hotelman dass sie erst gegen 9 auftauchen…toll! Er sagt auch dass ich gute chancen haette loewen, auf der strecke nach Wamba, zu sehen. Nach dem fruehstueck fuhr ich los auf der, bisher schoenste, strecke kenyas durch waelder und berge auf sand/erde pisten. Die tour war zwar grenaten stark, doch loewen habe ich keine gesehen (vielleicht moegen die den sound meiner AT nicht…hmm). In isiolo bekomme ich scheiss-sprit der meine AT ein bisschen ruckeln laesst, doch sie brachte mich den ganzen weg nach Nairobi zurueck. Dieses mal oestlich vom mt. Kenya vorbei weil es schoener zu fahren sei. Zu 90% stimmt’s auch, doch die restlichen 10% sind nervtoetende umleitungen durch die ganzen kleinen ortschaften. Abends erreiche ich, mit fast wundem hintern, das upper hill campsite. 28. Mai 2004 Nairobi
rumlungern & relaxen war angesagt und das wiedersehen mit oli (eine verabredung hielt doch… sieh’ste mal) begossen wir mit bier und er erzaehlt mir von einer trekking tour durch die chepangani berge, wovan ich begeistert bin. Ein paerchen aus Deutschland waeren ebenfalls dabei und ein treffen fuer morgen abend war schnell ausgemacht. In dem zelt, dass ich fuer oli aus Deutschland mitbrachte, war schweizer schokolade versteckt… das war der highlight des abends.

29. Mai 2004 Nairobi
heute ist shoppen fuer’s trekkingtour angesagt und weil ich in einer mail lese wo dave und irvana lungern, besuche ich sie beide die mir berichten dass seine kupplung ebenfalls hin war. Spaeter verbringen wir stunden am rechner zwecks software- (ich hatte neues aus Deutschland mitgebracht) austausch.Am abend ist ein treffen mit harald, renata & oli angesagt damit wir wissen mit wem wir es zu tun haben die naechsten tagen. Nach einer pizza gehen wir ins “florida”, was maessig war bis die drei muede nach hause gingen…

30. Mai 2004 Kitale
es heisst ja: nie im dunkeln durch Nairobi zu gehen/fahren… na gut um 6:30 (es war wieder hell) kurve ich den weg zurueck zur campsite. Ziemlich fertig mit der welt, packe ich wieder um, trinke 20 kaffee und bringe meine AT und die restlichen sachen zu chris. Um 10 waren wir verabredet, doch weil ich harald & renata’s hotel nicht auf anhieb fand, life ich eine stunde voll bepackt und total verschwitzt durch die gegend. Im internetcafe finde ich sie schliesslich und von da ging’s auf matatu-suche. In diesem ding sitzen 15 leute und es gibt keinen platz die beine, auch nur einen centimeter, zu bewegen. Wir quaelen uns also 3 stunden bis nakuru… 20min. pause… 3 stunden bis eldoret und steigen dann in einem bus bis wir um 21 in kitale ankommen. Es ist mir voellig egal welches bett ich bekomme und falle ins koma.31. Mai 2004 kiptaberr
die kurze nacht in kitale (kahuruka hotel) war zuende und nach dem fruehstueck, im amanibar, nahmen wir ein weiterer matatu (diesmal mit mind. 20 leuten… scheinbar gibt’s hier keine polizei) nach kapcheropp.
Von da aus machten wir uns, nach eine weitere staerkung, auf schuster’s rappen auf in die berge. Es stellt sich schnell raus dass ich eine schlappe, weiche nuss bin der mit 22kg nicht gut zurande kommt, besonders weil’s staendig bergauf geht. Viele pausen sind also angesagt. Es gibt verschiedene affen- und vogelarten unterwegs zu sehen… wir muessen auch bei jeden daher gelaufenen chameleon anhalten und fotos machen. Gegen abend schleppen wir uns bis zu einem bergdorf namens kiptaberr. Dort lernen wir niklas kennen, der 6km rennt um uns kartoffeln zu besorgen. Um seine kleine huette duerfen wir unsere zelte aufbauen und zur belohnung des tages, mache ich uns roestis mit kartoffeln, zwiebeln und corned beef. Alles dauert ewig mit unterbrechungen von allen leuten die hier aufkreuzen… hey, wir sind in afrika! 1. Jun 2004 irgendwo hinter kapsanger
Die gastfreundschaft vom nikolas war schon beeindruckend und weil wir einen bergfuehrer und traeger gebrauchen konnten und weil nikolas kohle gebrauchen konnte, schlugen wir ein geschaeft vor. Auf sandstrassen ging’s an kapsait vorbei, wo die kenyanische marathonlaefer ausgebildet werden, immer wieder mit pausen um die landschaft zu geniessen (pust..). es geht groesstenteils bergauf und bei einer pause an einem bach, gefaellt es uns so gut, dass wir beschliessen die zelte hier aufzubauen. Nach einer zeit kommt einer vorbei, der meinte dass der grund ihm gehoere, er uns aber erlaubt hier unentgeltlich zu bleiben und sich wichtig macht. Weil es hier ueberall monsterameisen gibt, wird’s schwer ein guter platz zu finden. Abends wird’s schweinekalt. 2. Jun 2004 (chepkotet)
die nacht war verflucht kalt, besonders fuer renata und harald die nur sommerschlafsaecke dabei hatten. Zwischen den huegeln dauerte es lange bis uns die sonne erreichte, und wir machten uns auf dem weg. Gewandert, gewandert, gewandert. Gegen abend suchen wir ein dorf namens chepkotet, aber es gibt kein dorf. Nur so’n paar verstreute huetten auf’m berggipfel. Der wind war pig-cold und weil wir nicht wieder frieren wollten, fragten wir an ob wir in einer huette uebernachten koennten. Die leute waren supernett und brachten uns feuerholz und wasser. Weil die huetten keinen abzug haben, ist feuer eine zienlich rauchige angelegenheit (diese jungs sind dem immer ausgesetzt). Thunfischbrote und suppe in kleiner runde beenden den tag.3. Jun 2004 (irgendwo hinter kasinion)
die nacht in der huette war ok und waehrend harald sich mit pfeil und bogen uebt, trinken oli, renata und ich chai mit unsere gastgeberin.Wir passieren ein paar huettenansammlungen, essen (wieder mal) chapati’s unt eier. Waehrend unsere wanderung werden wir von schulkinder, die UN-fresspackete mit sich schleppen, begleitet. Von zeit zu zeit fotografieren wir irgend welche viecher wie chameleons, voegel, affen, leuten beim fotografieren,… weil es schon ziemlich steil ist, ist es nicht einfach ein zeltplatz zu finden. Nikolas wird sauer weil er sagt dass die bergleute arschloecher waeren… Auf einem hang finden wir doch noch ‘was mit erlaubnis einer alten frau.4. Jun 2004 (tamkai)
aufzuwachen in einer solchen gegend mit dieser aussicht ist echt geil.Von da an ging’s eigemtlich ziemlich steil bergab durch’s gestruepp und die titelmelodie vom Indiana jones traellerten wir den ganzen berg runter.
Nach einem leichten sturz vom harald, teilten wir sein gepaeck und weiter ging’s durch die wirklich schoene landschaft. Es wird immer waermer und von zeit zu zeit nehmen wir eine dusche unter einer der vielen bergquellen und kleinen wasserfaellen. Irgendwo unterwegs besuchen wir eine schule der “wirklich” basic war. Waehrend bei uns ueber farbdrucker diskutiert wird, geht’s hier um kuehe die im raum kacken weil die waende recht durchlaessig sind. Gegen spaeten nachmittag erreichen wir tamkai, was ein idyllischer ort ist mit freundlichen menschen. Nach (noch mal) chepati finden wir ein paradiesischer fleck zum zelten auf einer wiese neben einem bach. Feuerholz war leicht zu finden und neugierge leute erscheinen um zu sehen was diese masungus so treiben… ein blick ins zelt scheint ‘was ganz besonderes fuer diese leute zu sein. Pasta mit currysosse gibt’s heute abend. 5. Jun 2004 Tamkai
ein aetzender tag… schwimmen im bergbach, rum lungern, einen sonnenbrand holen,… eben einer diese stresstage.Abends gibt’s eine menschenversammlung waehrend wir yazee spielen (wuerfel sind schon was tolles!). 6. juni 2004 sigor
waehrend oli und harald zur kirche gehen und sich kulturell ergiessen lassen, packen renata und ich zusammen und verbringen den vormittag am bach. Spaeter beim (jo!) chepati merke ich, dass mit meinem magen ‘was nicht stimmt… noch geht’s. in der mittagshitze ziehen wir richtung sigor los und ich werde immer schwaecher, werde blass undbekomme leichten fieber. Unterwegs engangiere ich einen jungen der meinen rucksack traegt. Weil es mir gar nicht gut geht, kommen wir im dunkeln in sigor an. Ein campingplatz wurde gefunden doch der besitzer war irgendwie unterwegs, so konnten wir kein zimmer nehmen… was soll’s? draussen mit den scorpionen ist’s auch nett… mir war ‘eh so ziemlich alles egal. 7. juni 2004 (kitale)
die zelte… wieder mal… zusammen gepackt.. gibt’s fruehstueck (bohnen, mais, reis & ei) in der kneipe von gestern abend. 550ksh sollen wir latzen, doch nach 5min diskutieren sind’s nur noch 120!
Im pickup ging’s nach kitale auf holpriger piste und 1x umsteigen im matatu. Ich bin froh dass mein fieber des nachts ausgeschwitzt wurde. 8. juni 2004 (Nairobi)
der abschied vom oli nach dem fruehstueck im amanibar war herzlich und von da ging’s im bus zurueck nach Nairobi. Der bus war billiger und geraeumiger und es gab 2x 1 stuendiger pausen in eldoret und nakuru.
Wenn man da so rum steht und qualmt (uebrigens, in den Bergen gab’s so gut wie nichts) wird man immer nach kippen angekoettet, doch ohne tausch laeuft da nichts bei mir… so’n spinner laesst sich (scheinbar) drauf ein und gibt mir eine uhr… nachdem er die kippe weggeraucht hatte, drohte er mir pruegel “vom mob” an um die uhr wiederzubekommen. Ich zeige mich nicht sonderlich beeindruckt und er wird immer nervoeser. Im bus kommt er an und fragt noch mal hoeflich und ich sage dass er mir schon eine kippe zurueckgeben muss. Nach einer viertel stunde tauschen wir zurueck.Ein anderer tauscht eine halskette und sagt “jesus is with you”.Unterwegs wird der kuehler undicht und da brauchen wir eben ‘was laenger bis Nairobi… afrika eben! Gegen 19 steigen wir aus und ab zur pizzabude. Weil ich hunger hatte, bestelle ich eine riesenpizza und bokomme 2. “special day” sagt der pizzamann, heute 2 fuer 1! …es war hart, aber ich hab’ beide reingedrueckt. Im upper hill lerne ich toni, dennis, anne und pauello kennen. 9. juni 2004 (Nairobi)
nach einer unruhigen nacht (die pizzas haben mich fertig gemacht) fahren anne und ich das moped holen und verbringen den rest des tages beim bier in der stadt.