Mittwoch, 31. März 2004

auch mal krank

Hallo,
einige wunde stellen muessen abheilen (puh, dieser sitzbank) und die kenyanische botschaft mach eh' wieder montag erst auf , also ist sightseeing in addis angesagt. das belair hotel ist wirklich zu empfehlen und die stadtmenschen sind (seltsamerweise) viel angenehmer als diese staendigen rufe aus den doerfer. erste bilanz: ich habe so ca. 2millionen kinder gesehen davon haben 5 steine geschmissen, einer hat gespuckt 100000 haben gelacht und gegruesst. die anderen stehen nur rum und halten die hand auf.
die zeit rennt, also weiter im diary:

24. Maerz 2004 Gondar
weil joa und ich den weg nach debark zusammen bestreiten wollen, ist heute rumlungern angesagt, angesichts der anstrengenden busfahrt nach bahir dar vom joa.25. Maerz 2004 Ardi Ad Kay
die strecke gondar - debark war fuer mich nichts neues und relativ zuegig hinter mir. ab debark wurd's dann richtig interessant... steil, geroell, reifenmordenden spitzen steine die scheinbar mit der flachen seite nach unten einbetoniert wurden und natuerlich sand, kies. alles in allem war die "strasse" eine katastrophe und es ging nur extrem langsam vorwaerts. was allerdings schade war, dass die wahnsinnsaussichten von der letzten "zu fuss" tour jetzt ebenfalls zu sehen ist und keine moeglichkeit zum gucken oder gar zu fotografieren. es geht rauf und runter durch verschiedene paesse und hoehen.ardi ad kay ist eine schlaefrige stadt mitten in diesen bergen und hat nur ein hotel der einigermassen ertraeglich ist. der hotelbesitzer verjagt die kids und alles nimmt seinen gewohnten gang: zimmer besichtigen, preis aushandeln, moped entladen, zimmer beladen, moped verstauen, klammotten auspacken, duschen und dann essen. diesesmal mit einer stufe hoerer. da es hier kein strom g! ibt, weis ich jetzt wie es ist im kerzenschein zu duschen. nach dem in jera gibt's bier und politische diskussionen im hof mit einem lehrer.26. Maerz 2004 Axum
mit 40km/h geht's weiter durch die berge und ich halte mittagspause in shere, eine stadt mit geteerten strassen die ich schon lange nicht mehr gesehen habe. kurz vor shere, beginnt das hochland das aussieht als waeren die berge jetzt nach unten gerichtet.
in axsum lande ich im africa hotel und mache marc (einer der vielen jungs die sich als guide anbieten) klar, dass er von mir keine kohle bekommt und dass ich keinen fuehrer brauche. egal, er war so scharf auf's moped fahren dass er mich auch so rumfuehrt wenn er hinten drauf sitzen kann. in axsum gibt es obelisken zu sehen die eigentlich nur so'n paar halb ausgegrabene steine sind und nur so rumliegen mit einer ausnahme, der steht noch. andere touris meinen dass der museum auch nicht der bringer sei, also sehe ich mir alles von aussen an vor'm zaun (der unmittelbar vor den obelisken steht (warum ueberhaupt irgend! jemand eintritt zahlt ist mir schleierhaft.) nach pasta ab in die hiesigen kneipen die nichts anderes sind als leere raeume mit einem cd spieler und ein paar maedels die versuchen ein bisschen geld zu machen. wir spuelen unsere kehlen mit "dashen" bier was das zeug haellt und wanken nachhause. in den strassen sind ganze voelkerstaemme unterwegs (nachts um 3?!?) und suchen nach essbarem.27. Maerz 2004 Axum
morgens bekomme ich die "flitze" und denke ...kein thema, dat weed schon.. und mache ich mich mit francis (kanadier) auf dem weg zu den koenigsgraeber. nach 3km fussweg bergauf werde ich schlapp und mein magen brodelt. die graeber riechen wie die oeffentliche toilette. 'schnell ein paar fotos und dann zurueck geschleppt. mehrere pausen musste ich einlegen und endlich im hotel angelangt, falle ich ins bett, friere ein bisschen, danach 6 stunden fieber und gegen 22 konnte ich wieder bier trinken. ...was das war?...keine ahnung! 28. Maerz 2004 Axum
mehr als 5m wage ich mich nicht von der schuessel

29. Maerz 2004 Axum
mein magen kommt wieder in die gaenge und der apetit steigt. heute noch genesen und morgen wieder auf der piste. weil dinar heute guten business hatte, mussten wir heute wieder durch die kneipen denn heute ist ja mein letzter abend in axsum. 30. Maerz 2004 Mekele
hinter axsum kommen viel schoenere doerfer und ortschaften und die "you" rufe lassen nach. dafuer gibt;s jetzt "where are you go"s am laufenden band. vielleicht gibt's in dieser region ein anderes englisch buch.
richtung debre damo wird die gegend wieder schoen und die strassen schlecht. die super herrausforderung war der weg zum bergkloster... meione haerteste strecke, bis jetzt und bin 2x hingeplumst. das kloster ist geil und die tortur lohnend.mit 30km/h nach adigrat lerne ich, in einem top restaurant (endlich gibt's fleisch!!!) andreas kennen, der statikingenieur fuer daemme ist.nach adigrat wird's einfach genial, breite geteerte strassen durch ! die berge. im geschwindigkeits- und kurvenrausch verzichte ich auf die felsenkirchen und rase richtung mekele. dort angekommen, schlafe ich im nobelhotel fuer einen gehandelten spottpreis von 50birr. (jetzt im nachhinein, war es vielleicht ein fehler, denn jetzt vermisse ich wieder ein gutes bett.) 31. Maerz 2004 Lalibela
puhh... war das anstrengend. 10 stunden mopedfahren durch allen strassenarten: geteert, geroell, steine, auch mal gar keine strasse... und immer fasziniert wie die busse sich ueberall durchwuehlen. (mittlerweile habe ich 6 bussunfaelle gesehen und die faszination liess extrem nach) die gegend ist gleichbleibend schoen bis hinter weldiya, wo das hochland oede wird und verdammt kalt! die abbiegung laut karte in dilbe gibt es nicht und die leute zeigen ueberall hin wenn man sie fragt. es wird dunkel und noch 40km schotterpiste zu fahren und gerade als ich beschliesse ein platz fuer's zelt zu suchen, faengt wunderbarerweise glatter asphalt an! und es dauert nicht lange bis in der ferne elektrizitaet zu erkennen ist...das gelobte land (dunkelheit in den bergen, bei den strassen ist kein vergnuegen). im helen hotel komme ich unter und nach wiederholtem pasta falle ich voellig erschossen in's bett.

Dienstag, 23. März 2004

et weed kalt und nass

hi hi,
das letzte mal bin ich leider unterbrochen worden und man wollte von mir die doppelte kohle fuer die halbe zeit. doch jetzt ist wieder zeit vergangen und es gibt mehr zu erzaehlen. zur zeit sitzen drei aethiopier auf der couch und beobachten mich wie ich schreibe... aber dazu gibt's unten mehr.
unterbrochen wurde ich beim 17. maerz...

17. Maerz 2004 irgendwo in Aethiopien
...die strasse zur grenze ist eine wahre stossdaempfertestgelaende die meine neu erworbene oehlins nicht stand hielt. tja, jetzt ist meine at 'was tiefer... der grenzuebergang war unspektakulaer ausser der krasse unterschied zwischen dies- und jenseits der bruecke. die kleidung faellt als erstes auf dann gibt es frauen die einem ansehen und dann VIEL MEHR MENSCHEN. durch unzaehlige doerfer und ueberall menschen, bekommt man respekt vor ansammlungen und abends nach 200km bergstrassen suche ich ein plaetzchen in der wildness wo keiner zu vermuten waere... pesch gehabt, gleich nach meiner wassersackdusche erscheint ein kuhtreiber und stellt sich hin...sagt nichts... die zeit vergeht... irgendwann war es auch ihm zu langweilig und ich war heilfroh dass es kein kind war. die kids hier sind grauenvoll18. Maerz 2004 Gorgora
durch die doerfer lerne ich "you you"'s zur genuege und sie rauben einem wirklich die nerven. es sind aber nur die kinder die es hier zu hauft gibt (50% der bevoelkerung ist unter 15) und eigentlich nur frech sind. die frechesten schmeissen steine, doch die sind eher selten und treffen nicht. die fahrt durch den bergen ist fuer mich eh ein highlight und ich geniesse die fahrt.
unterwegs habe ich ein kaffee trinken koennen, wobei die erwachsenen staendig diese laestigen kinder verjagen. auf der abzweigung nach gondor entschied ich mich fuer gorgora, in der hoffnung eine faehre nach bahir dar zu finden. die strasse dahin befindet sich im bau und war die meiste zeit sehr schwer zu befahren. im ort angekommen muckt mein moped und bald schmeisse ich die membranpumpe raus. der ort gorgora ist klein, schmutzig und VOLLER "you you"'s. als die strasse immer enger wird und ich "tolle wurst, jetzt ist die welt zuende" denke, beginnt eine teerstrasse und ich komme in ein paradies namens "gorgora port hotel". das essen ist prima (fischpastete, gulaschmix, und noch irgendwas) und es ist kein mensch hier!!! bald lerne ich Tesfaya kennen, der gut english spricht. 'mach ihm klar dass ich keine kohle fuer'n fuehrer habe und beschliesse mein zelt hier in der vogelwelt am ufer des lake tana fuer 25birr aufzustellen. weil es so ruhig ist, wechsele ich auch gleich mein hinterreifen von strasse zu gelaende. mein erstes bier trinke ich fuer teure 5,60birr, aber nach 6 wochen entzug war es noetig. der rest des tages verbringen tesfaya und ich am see und um die anlage.19. Maerz 2004 Gondar
der gestrige abend beendete ich mit einigen flaschen bier und siehe da... meine ueblichen traeume sind wieder da und der heutige tag beginnt bestens gelaunt. ein foto vom sonnenaufgang am see musste ich machen und nach dem fruehstueck besuche ich die aufklaerungsstaette von tesfaya. er betreut die stadt gorgora in sachen aids- und schwangerschaftsaufklaerung. der unterricht war interessant und bei kaffee halten 13 bis 14 jaehrige vortraege ueber sexualitaet. nach einer spende und herzlichem abschied war die fahrt nach gondar voellig problemlos. natuerlich werde ich von 20 leuten bestuermt, doch ich lasse mich auf nichts ein und warte bis sich alle wieder beruhigt haben. im belegez pension werde ich bestens untergebracht. abends trifft joa ebenfalls ein. 20. Maerz 2004 Sakara
ich beschliesse ein paar tage zum simien nationalpark zu fahren und nach einem grosseinkauf geht's los durch atemberaubende landschaften und schlechten strassen.
in jeden ort versammeln sich, wie immer, viele menschen um's moped. als mein mitfahrer bratoel kaufen geht, faengt einer ein verzaell mit mir an (z.z. ca. 20 leute). als ich mein zettel (in jedem land mache ich mir ein zettel mit den wichtigsten sprueche...danke, hallo tschue, wie viel? usw.) auspacke und der menge vorlese was ich bisher in erfahrung gebracht habe, waren es ohne zu uebertreiben 200 bis 250 leute !! ein wahnsinn, das dorf war leer ! als die polizei das endlich mitbekam, schritt einer mit einem knueppel an und pruegelte die leute weg...puhh!fuer den park bin ich erst mal 140birr los geworden und verschwand im im park. unterwegs sehe ich rotbrustpaviane die ich mich lieber nicht naehere. der erste abend endet nach einem lagerfeuer in 3255m und 7 grad im zelt in einem ort namens sakara. 21. Maerz 2004 Geech
um 8 geht's auf schusters rappen durch die berge zu verschiedenen aussichtspunkten. wer fuer berge, tiere und gute ausssichten zu haben ist, ist hier genau richtig. der eindruck ist faszinierend und man moechte gar nicht mehr weg. ueberall zanken sich die affen und machen ein hoellen laerm. nach 7 stunden bergab und bergauf erreichen wir, ziemlich schlapp, geech 3600m. 22. Maerz 2004 Gondar
der frost (-1grad) der sich nachts gebildet hat liess mich frieren und wuenschen dass ich wieder zuhause waere. um 7 ging die sonne wieder auf und um 8 geht's weiter zum naechsten aussichtspunkt. die eindruecke sind wie gestern...wahnsinn! danach geht's wieder 7 stunden nach sakara und der weg nach gondar begann. durch die rappellerei loest sich der minuspol meiner batterie und und sieht ziemlich matschig aus. das zu reparieren, im regen (mein erster regen nach 8 wochen musste natuerlich genau jetzt sein), mit ca. 30 aethiopier ist nicht ganz einfach. im dunkeln erreiche ich gondar. 23. Maerz 2004 Gondar
heute ist kultur angesagt und ich besuche die ganzen kirchen, burgen, alte badestaetten, usw.). "ist zi emlich interessant und das beste ist, dass die jungs in der stadt sich an uns gewoehnt haben und uns weitgehend in ruhe lassen. im belegez treffen alle moegliche reisende an und abends gibt's viel zu erzaehlen.

Mittwoch, 17. März 2004

Albtraeume

Salam le haulolatschu,

Sudan ist nun verlassen und Aethiopien ist (bisher) nicht ganz so dramatisch wie ich es mir vorgestellt haette. Lariam hat seine spuren hinterlassen, doch nun ist alles soweit in Ordnung und die Maschinen sind ebenfalls wohlauf. hier in Gondar ist das Surfen nicht ganz billig so dass ich mein Sudan-Bericht spaeter los werde.

wigger im tagebuch...

12. Maerz 2004 Khartoum
weil freitags hier nicht gearbeitet wird, sind wir 4 auf dem mopeds nach Omdurman, zum grossen markt gefahren. Joa's moped spinnt jetzt total und springt nicht mehr an. zu fuss ging's dann eben weiter in der hoffnung dass es sich beruhigt. nach dem feilschen und shoppen geht's nur 500m und dann war schluss. einzeln habe ich eben alle wieder zum platz gefahren und unterwegs haben wir eine werkstatt gefunden. waehrend ich zurueck zur werkstatt fahre, faehrt joa mit dem bus... tolle wurst, ich haenge jetzt alleine mit zwei mopeds bei diesen mechanikern. nach 2 stuendiger rumgedocktore wechseln wir den benzinfilter und der motor laeft wieder. der highlight des tages war das tanzen der dervishe. besondere priester drehen sich zur trommelmusik. es war wirklich beeindruckend. hinterher werden wir von vielen menschen belagert und das frage-und-antwort-spiel ging los. eine neue erfahrung war, dass anita dabei war und sich mit den frauen unterhalten hat. sofort melden sich zwei frauen und wollen joa kennen lernen. langsam wird mir seine magische Anziehung der islamischen Frauen unheimlich. 13. Maerz 2004 Khartoum
nach einigen herumfahren wird klar, dass es in khartoum keine hondateile zu bestellen gibt. egal, sie tut's ja noch.Im laufe des tages zogen wir los um verschiedene formalitaeten zu erledigen. es funktioniert so: das amt gibt dir eine originale der in ca. 600m kopiert werden muss, dann ausfuellen, dann wieder kopieren gehen. zum schluss bezahlen. wir brauchen 1. fotoerlaubnis, 2. reiseerlaubnis und 3. registrierung fuer khartoum. mit felix und anita artet das abendmahl zu einer kochorgie aus und meine verlorenen kilos sind wiedergefunden...mampf.abends spielen wir mit ein paar maedels ball und plumps landes das ding schon im nil. die rettungsaktion mit einem boetchen war dann das highlight des abends. 14. Maerz 2004 Khartoum
ein ruhiger tag.! .. joa faehrt mit andy nach merowe bei adbera. ich wasche klammotten u nd geniesse den campingplatz im schatten. 15. Maerz 2004 Khartoum
ein langweiliger tag. meine ersten alptraeume erlebe ich mit einer "alles scheisse" einstellung am tage. ich beschliesse alleine weiter zu fahren falls joa's moped seine tour uebersteht

16. Maerz 2004 Gedaref
abflug von khartoum. ich fahre alleine! los mit meiner momentaner einstellung und beschliesse das lariam abzusetzen wenn sich nichts aendert bis naechster woche. die bahn ist extrem lanngweilig und die stimmung hebt sich als die ertsten sprungchanchen vor gedaref zeigen... ob das gut is??? egal, es macht ein hoellen spass und die leute haben auch was zum gucken. in gedaref zeigen sich die ersten "give me money"s und weil ich lieber zelte als alles im zimmer zu schleppen finde ich am ortsausgang ein umzaeumter platz wo alte maenner karten und domino spielen. interessiert wie ich das zelt und die kueche aufbaue, habe ich viel gesellschaft. solange die kinder verjagt werden, bin ich zufrieden. 17. Maerz 2004 irgendwo in Aethiopien
der abfahrt vom gedaref war (schon mal zum einstimmen) begleitet von 30 kids die seelenruhig zusahen wie ich mich wusch und alles zusammen packte. mein kumpel von gestern abend erschien und 2 jungs pruegelten sich um mein leeres "plus" feuerzeug der ich weg werfen wollte. zwischendurch kam des oefteren ein "give me..." dass mich schon, besonders morgens, stoerte. die 30 jungs stehen also um mich herum waehrend ich wie ein rohrspatz schimpfe und ich mache ihnen klar, dass die nord-sudanesen sowas nicht machen. alle gucken ziemlich bedroeppelt und fangen an sich zu entschuldigen...geht doch

Donnerstag, 11. März 2004

Gruesse aus Sudan

Ethaykom kolokom,

die mechanischen probleme zwingen uns aus der wueste und rein in der stadt. angekommen in kartoum ist alles noch im (allerdings dunkel-) gruenen bereich. uns geht's gut und bald geht's weiter nach aethiopien..

weiteres aus meinem diary:

1. Maer 2004 Lake Nasser
nach abschied vom kelany hotel ging's ueber'n damm zum assuan hafen. dort angekommen schickt man uns wieder zurueck fuer ein papier von der polizei... "new system". joa's moped zickt immer mehr rum, aber wir schaffen's hin. doch die jungs machen den eindruck dass sie nicht wissen was wir wollen. das system ist wohl noch zu neu! nach einer zeit in einer wirklich interessanten polizeibehoerde geben sie uns ein papier (kostenlos?!?) und zurueck zum hafen. bei 38grad verladen wir die mopeds im vielbeschaeftigten gang. wir lernen felix und anita aus der schweiz kennen, die mit einem tandem unterwegs sind. 8 monate haben sie schon hinter sich. gegen 18 legt das schiff ab. 2. Maer 2004 Wadi Halfa
gegen 8 fahren wir an abu simbel vorbei und bewundern die tempelanlagen mit den vielen touris. kurz vorher war ein schoener sonnenaufgang hinter den wuestenberge zu sehen. gegen 13 legen wir in wadi halfa an. das chaos brach los als wahnsinnig viele leute durch eine einzige tuer ins freie gelangen wollten. um 15 waren die mopeds auch vom schiff und es ging zur zollabfertigung. mit hilfe vom netten herrn kammel hatten wir keine probleme. auffalend war, dass ich von niemandem zugetextet wurde... mit einer ausnahme, und der war aegypter! ! um 18 waren wir fertig und verliessen das hafengelaende, auf einer r iesigen sandebene, richtung halfa. dieses dorf sieht aus als wennes die letzten ueberlebenden einer bombe waeren. das "hotel nile" sah doch ein wenig spaerlich aus, also beschlossen felix, anita, joa und ich am nil zu zelten. nach spagetti am benzinkocher ging's beim warmen temperaturen in die heia. 3. Maer 2004 Halfa
nach unseren ersten nacht im zelt, na ja, im freien, war klar zu merken wie unerfahren wir in solchen dingen sind. so konneten wir von felix und anita einiges lernen. nach dem fruehstueck, ging's zum anmelden beim einwanderungsbehoerde und nach 3 stunden war's auch schon geschafft. zum losfahren war's zu heiss so verbrachten wir die zeit im schatten bis um 17. 2 polnische jungs mit KTMs kamen vorbei und peter vom schiff kam auch dazu. es war sehr ruhig und die zurueckhaltung der nubier war sehr angenehm. genuegend proviant war vorhanden und es ging zunaechst zum tanken aus kanistern. d! ie piste stellt sich nicht sooo dramatisch dar, trotz joa's ersten umfaller. nach 25km stellen wir das zelt auf weil es gleich darauf dunkel wurde.4. Maer 2004 Kosha
weil es immer so frueh dunkel wird und weil es mittags ueber 40grad wird, beschliessen wir ab jetzt frueh zu bett zu gehen. gegen 8 sind wir auf der piste und bewegen uns mit mit 35km/h durch's land. in akasha halten wir siesta mit unglaublich netten menschen und schoenen frauen. joa bekommt gleich Eine angeboten... so zum mitnehmen. besonders nett ist eben die tatsache dass diese leute auch an anderen themen interessiert sind als "how much is the bike?". wir sprachen ueber schulsysteme, zentralheizungsanlagen, architektur,...waehrend joa mit einem esel unterwegs ist, schwimme ich mit fahti, sahit und mohamed im nil. nach schwerem abschied, wieder los. joa's moped zickt wieder und bleibt mehrmals stehen. langsam wird'! s dunkel, also wird's zelt aufgebaut. suppe steht auf der karte. 5. Maer 2004 Delgo
heut' morgen bekommt joa meine benzinpumpe damit wenigstens dieses thema ein ende nimmt. der naechste versuch werden die zuendspulen sein. wir fahren also los und machen einen schnitt von 39km/h und es dauert stunden bis wir irgendwo hin kommen. von der landschaft bekomme ich nicht viel mit weil das fahren mich voll in anspruch nimmt. gegen mittag kommt wind auf und das atmen wird im staub schwer. irgendwo, auf dem weg nach kerma finden wir ein ort wo eine abkuerzung ab geht. in diesem ort gibt es auch kalte cola... yippiee! die abkuerzung ist ein sandweg und es stehen mittlereweile meine 4 stuerze zu joa's 2. gegen 18 stellen wir das zelt hinter einem fels und versuchen eine suppe mit reis. der reis war ein reinfall und brannte an weil wir das zelt ab und zu wieder befestigen mussten. der umher gewehter sand kriecht ueberall hin und im zelt ist es mega stickig. 6. Maer 2004 Dongola
Puhhh... was fuer ein tag! der wind von gestern steigert sich zum sandsturm und die sicht geht gegen null. als wir die faehre in algro erreichen steht es 5 zu 5 (umfaller). 6 stunden tiefsand bei der witterung rauben einem wirklich den letzten nerv! die faehre schien problemlos zu sein, doch ploetzlich ging's rumms und das ding im seichtem wasser fest. nach einiger zeit konten die jungs das boot weg schieben und wir kamen doch noch am anderen ufer an. der weg nach dongola verlief unspektakulaer und trotz des vielen winkens erreichen wir total verstaubt das "hotel lord". in sudan scheint meldepflicht zu sein in jeder stadt, also ab zur polizei. nach dusche, ommlett und fuul falle ich ins bett. 7. Maer 2004 Dongola
nach dem gestrigen tag war heute ruhe angesagt. der wind liess nach und meine erste magenverstimmung (die bohnen ! waren wohl doch nicht so gut) gab auch bald ruhe. zum mittag ging's pe r faehre rueber zur tempelruine die aber nicht zu sehen war, sondern nur zugewehte fundamente.
Dafuer blieb unser toyota pick-up mehrmals im sand stecken und fuer (schiebe-) sport war sofort gesorgt. am nachmittag treffen felix und anita ein. sie haben den sandsturm im bus ueberstanden. weil die zweite nacht nicht geplant war, mussten wir wieder zur polizei. dies' mal mit einer riksha. heute wollen die jungs meinen visa nicht anerkennen weil die verlaengerung irgendwie nicht leserlich war oder so... bis der chef vom laden endlich auftauchte, vergingen 2 stunden und der rikshafahrer stand immernoch draussen. mittlerweile war auch der hotelbesitzer da und das chaos war perfekt! alle mann zurueck, riesen diskussion ueber das entgelt des fahres (uebrigens mit mehreren leuten die ich bis dahin nie gesehen habe). 800 dinar zog er sich rein, wobei die fahrt nur 300 gekostet haette. uebrigens: in dongola gibt's geteerte strassen. 8. Maer 2004 Badge
abfahrt von dongola... die ersten 40km waren geteert, doch dann kam's...
Wuestenfahrschule Teil 2:
tiefer weichsand ist heute angesagt und zwar soweit das auge reicht. der erste teil war hilfreich und ich errinnere mich stolz auf 30m zu sein. mit der zeit bekommt man ein gefuehl fuer's fahren. gas und foettchen sind die zauberworte. mittlerweile steht es 8 (joa) zu meinen 6. mir macht es immer mehr spass und das naechste mal fahre ich 'was leichteres. meine kupplung machte einmal seltsame geraeuche und ich ahne boeses.
die mittagspause verbrachten wir unter einem baum vor einem einsamen haus. aus dem haus kamen 7 kinder die sich nicht getraut hatten uns zu naehern. nach einiger zeit gingen sie wieder. und wieder einer zeit spaeter kam einer der kids und brachte tee. noch spaeter kam kaffee. dann kam! der vater und setzte sich in der naehe hin. dann die mutter, dann die kinder. sehr zurueckhaltend. ein paar fotos brachen das eis und wir getikulierten irgendwie mit diesen menschen.jetzt wurde der sand immer tiefer und immer weicher. voellig geschafft erreichen wir ein dorf namens badge. der ortsvorsteher bietet uns an zu bleiben und wir nehmen an. im dorfmitte stellen wir das zelt auf und das ganze dorf schaut zu. joa bekommt schon wieder eine frau angeboten fuer 5 kamele.
als sie merken dass wir kochen, ziehen sie sich zurueck und
wir sind allein. zwischen sonnenuntergang und mondaufgang ist der himmel unfassbar. spaeter kommen gesprenkelt verschiedene leute zum schwaetzchen an und versichern uns, dass wir sehr sicher untergebracht sind. es ist einfach toll hier zu sein. 9. Maer 2004 Khartoum
bei sonnenaufgang (gegen 7) kam die Erste an und brachte tee zum zelt. eine halbe stunde spaeter der Zweite, dies' mal mit thermoskanne. a! lles zusammen gepackt, wieder ein schwerer abschied und auf ging's zur naechsten etappe der tiefsandpiste. meine kupplung rutscht jetzt ordentlich durch und joa's moped laeuft auch nicht sonderlich rund, so beschlossen wir, schweren herzens, so schnell wie moeghlich nach khartoum zu kommen, in der hoffnung einen hondahaendler zu finden. die pyramiden von merowe und der tempel von karima besuchen wir vielleicht spaeter.
als wir den obelisk vor abu dom erreichen, wird mir klar dass es nu vorbei ist mit der nubischen gastfreundschaft... schade!! ab hier geht's geteert weiter und vorbei ist ebenfalls der wuestenritt. 3 stunden durch die oede sandwueste auf teer habe ich dann mit meinem mp3-playerversuesst und die klaenge von ZZ-Top liess an texas denken auf der 51. die "how are you" rufe in khartoum konnte ich bei der lauten musik auch nur sehen. Vielen Dank an Achim fuer dem WP vom "bleu nile sailing club". ohne den, waeren wir womoeglich jetzt noch auf der su! che. die deutsche botschaft veranstalltet heute eine feier mit grill u nd bier. doch leider gibt's keine karten mehr und die dicke organisatorin liess sich nicht beschwatzen. 10. Maer 2004 Khartoum
bis 15 habe ich eigentlich nur waesche gewaschen und rumgelungert weil ein mechaniker sich fuer 14 angemeldet hatte, der aber nicht kam. nach einem anruf sagte er, er kaeme erst morgen frueh um 8. tatsaechlich kam er heute um 18 und meinte er haette die lammellen vorraetig... werden wir erst morgen sehen. meine kupplung habe ich soweit justieren koennen dass sie nicht mehr schleift und eigentlich fahrbereit ist. die gegend auskundschaften war angesagt waehrend joa und hermann joa's karre zerlegten. gegessen, gelungert und jeschwad...
gegen abend war joa fertig, doch das moped laeuft noch immer nicht rund. 11. Maer 2004 Khartoum
naja, der tag ist noch nicht um, aber reibscheiben sind! hier jedenfalls nicht zu bekommen! mein visa fuer aethiopien laeuft am 18. ab und wir muessen beratschlagen wie wir am besten vorgehen.... um 9 laedt mich der mechaniker in's auto und wir klappern alle moeglichen buden ab nach kupplungslammelen. leider ohne erfolg! die highlights des tages waren:1. als elhadi (hatte ich gestern auf einer hochzeit kennengelernt) vorbei kam (so ca. 20km umweg und er sprach kein wort englisch) um uns freundschaftsanhaenger zu schenken. woraufhin er mich in sein auto lud und er mir wieder seiner familie vorstellte.2. als felix und anita hier eintrafen und von ihrer busfahrt erzaehlten (die sind zwar mit dem tandem in afrika, aber fuschen die ganze zeit mit dem bus).