Samstag, 18. Dezember 2004

das Jahr ist rum

Howdy,
Allgemein habe ich nichts neues zu erzaehlen... also wiederhole und ergaenze ich ein bisschen vom letzten Mail.

Das Jahr geht zuende und und vieles ist passiert. Hier in Suedafrica ist das Leben einfach und teuer... wie bei uns. Doch ein paar Unterschiede gibt's schon... als da waere: Das Wetter, die Temperaturen, die Kueste und das Verhalten der Leute zueinander.
Im Moment ist das Wetter eher bevoelkt und es regnet von Zeit zu Zeit. Das versaut natuerlich einiges an unserem Sightseeing und Fahrspass aber die Gegend (speziell um Lusotho herum) ist einfach spectakulaer.

Die Temperaturen sind dementsprechend kuehl (25grad). Sollte die Sonne doch raus kommen, steigt's direkt auf 35 und in manchen Gegenden 45grad!
Der Kueste entlang zu fahren ist der Nordsee sehr aehnlich und wir passieren ein Urlaubsort neben dem naechsten. Die Wellen sind hoeher und es gibt Haie.
Es gibt hier eine Scherzfrage: was ist der Unterschied zwischen einem Touristen und einem Rassisten? ... 2 Wochen. Tja, da ist was dran, Ich find's sogar schwer kein Rassist zu sein unter diesem Umstaenden. Es gibt hier 2 Welten (Kulturen) die aufeinander prallen. Die eine ist weiss und entspricht das was "wir" in Europa kennen und die andere ist schwarz und entspricht das was man in Allgemeinen in ganz Afrika findet.
Im einzelnen vermag ich hier gar nicht zu beschreiben was der Hauptunterschied ist. Es ist jedenfalls krass und schwer zu handhaben.

In vorhergehende Mails habe ich einiges geschrieben am Verhalten der Afrikaner... in Ostafrika ist man dem dauernd ausgesetzt und ich nehme alles als gegeben hin. Hier jedoch, muss man mental dauernd hin und her schalten. Also meidet man den Kontakt lieber... hmmm. Eine Paranoia zu bekommen ist auch nicht sonderlich schwer bei 30-40 Mordmeldungen am Tag (Landesweit).
Gleiches mit Gleichem geht sehr gastfreundlich miteinander um. Die Mehrzahl der Tage und Naechte verbringen wir bei Menschen zuhause die uns zum Uebernachten einladen. Alle sind supernett und wir werden teilweise von Stadt zu Stadt weitergereicht... unglaublich.
Soviel erst mal aus Afrika...

Ich wuensche Allen ein frohes Fest und einen guten Rutsch ins neue Jahr und ich freue mich euch bald wiederzusehen.
Mike

Next Steps:
Cape Town is the place where I plan to be from Christmas to mid. January. After recovering from the new years eve party, I'll be booking a flight back home to germany. There, I'll stay at least 'till Karneval in Koeln. From there on, I'd like to pick up a my car and travel thru Europe (specially UK) a bit and maybe vistil the one or the other companion I met on this wonderful trip. How long this may take, remains unknown until now.
Some day in the next year I'll be heading back to Cape Town, pick up my AT and ride up the coast to Mosambiqe... and see what happens.

5. Dez. 04 Johannesburg
Douw, Cheni, Skylar & Kai stellen sich zum Abschiedsfoto und nach weiteren Tipps komme ich weg... zuerst nach Pretoria rein, fuer die Fotos, und dann nach Jo-Burg. Ich bekomme eine Paranoia von all den Warnungen ueber Jo-Burg und jucke gerade zur "Airport Backpackers Lodge" (Tipp aus der Bible). In der Stadt wollte ich schon, aber es regnet wieder. In der Lodge treffe ich wieder einige Leute die zum Abflug bereit stehen: Martin (Czec), Abru (Tuerkei), Nichole (Schweiz) und 5 Amerikaner aus...keine Ahnung. Der Lodge wird gefuehrt von einem Deutschen (Dortmund) und einem Namibier (ebenfalls weiss und deutsch). Ich find's nicht so toll hier. 6. Dez. 04 Heilbron
Der Abschied war gar nicht schwer (zumal Alle schon abgeflogen sind) und ab geht's gen Sueden. An Soweto komme ich vorbei und sehe (auch sonstwo) viele Blechbaracken wo die Leute in Muell Leben. In all diesem Reichtum, gibt's eben diesem Mist und ich schaeme mich zu sehr um Fotos zu machen. Weiter geht's durch landwirtschaftliches Gebiet und ich verfahre mich in Reitz, so dass ich spaeter in Heilbron lande (die Beschilderung ist schon etwas seltsam). Kaum beziehe ich ein Zimmer (in irgend so'n B&B... bed&breakfast), regnet's wie aus Eimern. Dementsprechend war die Kneipe leer. Gegen 22 kommt ein Paerchen rein und Die erzaehlen mir von ihren tollen weissen Dasein und wie schlecht die Schwarzen sind. Der Eroeffnungssatz war:"Hitler war ein guter Mensch". Nach einer halben Stunde von diesem Duennschiss gehe ich zurueck und sehe fern. 7. Dez. 04 Pietermaritzburg
Relativ zuegig verlasse ich Heilbron (im Regen) nach einem grossen Fruehstueck. Die Gastgeber machen sich grosse Muehe mich zufrieden zu stellen... wobei ich eigentlich gar nichts will. Meine AT leidet vor sich hin (die Kette ist ziemlich hin und die Reifen sehen gar nicht gut aus.. Luftfilter und Zuendkerzen sind auch wieder dran) waehrend ich ueber Reitz und Harrismith die granatenstarke Strecke an Bergville und Winterton vorbei donnere. Nach 5 Stunden erreiche ich Escourt und nehme die Highway bis Pietermaritzburg. Es ist sicher billiger hier als in Durban, also bleibe ich. Das Internet ist nur R20/Stunde (der € steigt staendig... R8 = 1€) und finde Unterkunft im "Ngena Backpackers Lodge" fuer R100 im Einzelzimmer. Der Lodge ist fuer Studenten und sieht dementsprechend aus: nicht sonderlich sauber, aber nett... wie frueher eben. Hier lerne ich ein englisches Paar und eine Frau aus Botswana kennen. 8. Dez. 04 Pietermaritzburg
Solange es trocken ist, latsche ich durch die Stadt die aussieht wie bei uns... nur mehr Einkaufszentren. Ich kaufe mir ein paar Spielsachen und haenge was rum.

9. Dez. 04 Pietermaritzburg
Wieder ein Spaziergang durch die Stadt um Preise gegenueber Deutschland zu vergleichen. Am Nachmittag ruft Normen an und kuendigt sich fuer Samstag oder Sonntag an. Na gut, ich bleibe noch was und kuemmere mich um meine arme AT (big dirty baby)... ich meine, was will ich mehr: direkt gegenueber ist McDonnalds und ein Supermarkt, eine grosse Einkaufsstrasse ist nicht weit und verschiedene Kneipen gibt's hier auch. Es ist wie zuhause.
Uebrigens, in der Stadt ist dieses Rassenzeug nicht so dramatisch wie auf dem Land.

10. Dez. 04 Pietermaritzburg
Es gibt "nur" 3 Mopedlaeden und keiner hat die Reifen die ich gerne haette. Ich verbringe den Tag mit Musik und lesen.

11. Dez. 04 Pietermaritzburg
Eigentlich nix... ich spiele am Rechner rum. Abends geht's in einem Laden namens "Crouded House", der ziemlich laut und voller 20-Jaehrige ist (man, bin ich alt!). Bei einem Burger auf dem nachhauseweg erzaehlt mir Einer, er waere gerade aus einem anderem Lokal rausgeschmissen worden weil er nicht weiss genug waere... hmmm... Das ist das erste mal ich Rassismus in dieser Stadt merke. Normen ruft an und kuendigt sich fuer Montagmittag an (es wird auch Zeit, die Kueste soll schoen sein und ich habe noch ein paar Einladungen die ich folgen moechte... Weihnachten in Kapstadt ist nicht mehr weit).

12 Dez. '04 Pietermaritzburg
Das einzig Produktive heute ist dass ich die Kette und den Luftfilter an meiner AT wechsele... In diesem Ort ist nicht viel los. An der Bar Rede ich mit einem Spinner der von Gott erzaehlt und einem anderem der eine mind. 50 Jahre juengere Schwarze heiraten will. Der Grund warum Alle sie anstarren ist weil sie schwarz ist... sagt er...hmm

13. Dez. '04 Hillcrest
Gegen Mittagszeit kommt Normen in 'Maritzburg an mit undichter Bremsleitung. Relativ schnell kriegt er's behoben und wir zuppeln los richtung Durban. In Hillcrest machen wir Halt um Andre "Hallo" zu sagen (Andre ist ein Suedafrikaner, den wir in Malawi kennengelernt haben). In einem Restaurant schluerfen wir eine Cola und lernen Ray & Elizabeth kennen. Prompt laden sie uns ein und wir verbringen den Rest des Tages im Pool und mit Braai. 14. Dez. '04 Hillcrest
Ray bringt uns am Morgen zu verschiedenen Motorradlaeden weil ich gerne neue Reifen haette. Wir finden aber nicht meine Wunschreifen und suchen weiter am Telefon mit verschiedenen Leuten die wir mittlereweile in einigen Orten kennen. Am Nachmittag ein Ausflug nach Durban fuer die obligatorischen Fotos. Durban ist eine grosse schoene Stadt mit riesigen Straenden und errinert an Miami. An der Promenade sind Schwimmbaeder und Kinderkarussels und viele viele Fressbuden.
Vom drehbaren Restaurant "Roma" machen wir unsere Bilder und fahren dann zum "uSharka"... ein Badeparadies wo man mit Hauben unter Wasser laufen kann. Liza macht Pizza und wir beenden den Tag mit Bilderzeigen wieder in Hillcrest. 15. Dez. '04 Lusikisiki
Douw (Pretoria) hatte eine Stelle Empfohlen in der Naehe von St.John, also stand das Ziel fuer Heute fest. Erst nach Pinetown neue Reifen aufziehen und dann der Kueste entlang. Bei der Gelegenheit kommt auch ein neues Radlager hinten links rein. Meine AT schnurrt und es ist wie ein neues Moped (Seit Entebbe Uganda, bin ich nicht mehr schneller als 110km/h). Nutzt aber nichts, denn das Wetter wird immer schlimmer: Nebelregen und kalt wird's auch. Im dunkeln erreichen wir Lusikisiki, der erste Ort fuer mich in SA wo's nur Schwarze gibt... man merkt's. Wir kommen in eine Kaschemme unter fuer 16€ das Zimmer. 16. Dez. '04 Gunobie
Na, hiervon abzuhauen war nicht schwer. Die Wolken sind noch da, aber sie halten dicht. Seitenwind kommt auf... egal ich komme auf Geschwindigkeit und rase immer schneller durch die Huegellandschaft. Mein Zambisches Radlager (hinten rechts) mochte das gar nicht und loeste sich kurze Zeit spaeter auf bei Butterfield. Wieder das gleiche Problem mit dem Aussenring doch heute ist Feiertag und es gibt kein Schweissgeraet. Ein Ersatzlager einfach drueber gesetzt und weiter geht's nach Gunobie. Dort am Campingplatz angekommen lernen wir Franz kennen der Hilfe fuer Morgen verspricht. Der Campingplatz errinert sehr an deutsche Campingplaetze direkt am Ufer. 17. Dez. '04 Port Elizabeth
Am Morgen beim Kaffee trinken landet ein kleiner Vogel auf meinem Bauch und fuehlt sich scheinbar ganz wohl bei mir. Selbst als Julie & Franz vorbeikommen fliegt er immer wieder zu mir... Franz und ich jucken zum Mopedladen und lernen dort wie man ein Spezialschraubendreher basteln kann fuer Lageraussenschalen. Das war dann schnell erledigt und nach einem Friseurtermin ist wieder Diaschau angesagt bei Julie's Eltern. Dort bekommen wir auch einen Schluessel zu Julie's und Andreas's (Bruder) Wohnung in P.E. Nach 350km kommen wir auch dort an und machen uns breit. Abends gehe ich mit den Jungs zu einer Kneipe mit Heavy metal livemusik. 18. Dez. '04 Port Elizabeth
Gegen 12:30 machen wir uns auf den Socken und kommen genau 8km weit bis wir Chris und Familie kennenlernen. Als begeisterte BMW-Tourenfahrer laden sie uns ein fuer eine Nacht. Nach'm Einkaufen und Essen erzaehlen Chris & Renate von ihrem BMW-Club und kriegen gar nicht genug von unseren Bildern und Geschichten. Ein bisschen bedroeppelt sind sie schon, als nach unsere Meinung ueber BMW fragen...

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